Day: Juni 9, 2021

European Parliament calls for ban on gene drive technology

Report on the EU' Biodiversity Strategy for 2030: Precaution prevails

9.06.2021, Berlin -The European Parliament yesterday confirmed it‘s precautionary stance towards the use of a new genetic engineering technology called gene drive.[i] In it´s report on the EU’s Biodiversity Strategy for 2030, adopted at the European Parliament’s plenary on 08.06.2021, Parliamentarians demand that no releases of genetically engineered gene drive organisms should be allowed, including for nature conservation purposes, in line with the precautionary principle.“

Mareike Imken, coordinator of the European Stop Gene Drive Campaign welcomes this decision and comments:With its position today, the European Parliament recognizes that this technology raises a series of scientific, regulatory, societal and ethical questions and concerns. As its use could severely harm biodiversity, the European Parliament calls to postpone any environmental releases until these questions have been addressed and settled. This is an important message that should feed into the ongoing discussions about global regulations at the next meeting of the International Union for Conservation of Nature (IUCN) in September in Marseille and those of the Convention on Biological Diversity in October in Kunming, China.“

27civil society and science organizations from across the EU had sent a letter to Parliamentarians in support of the amendment ahead of the vote. It provides reasonable suggestions on how to implement the European Parliament’s previous position in its resolution on the 15th meeting of the Conference of Parties (COP15) to the Convention on Biological Diversity (2019/2824(RSP)“.

In that previous position, adopted in January 2020, the European Parliament had called on the Commission and the Member States to call for a global moratorium at the COP15 on releases of gene drive organisms into nature, including field trials, in order to prevent these new technologies from being released prematurely and to uphold the precautionary principle, which is enshrined in the Treaty on the Functioning of the European Union as well as the CBD.

Background information:

Text adopted in the report on the EU Biodiversity Strategy for 2030: Bringing nature back into our lives (2020/2273(INI)):[ii]

The European Parliament,

148. “Is concerned about the new legal, environmental, biosafety and governance challenges that might arise from the release of genetically engineered gene drive organisms into the environment, including for nature conservation purposes; acknowledges the outcome of the Ad Hoc Technical Expert Group of the Convention on Biological Diversity on gene drives and living modified fish, which raises concerns about the difficulties of predicting their behavior, assessing their risks and controlling them after release; notes that gene drive organisms could become invasive species in themselves; considers that global and EU-level risk assessment guidance materials, tools and an environmental monitoring framework, as well as clear global governance and effective mechanisms for controlling and reversing the effects of gene drive organisms, should be fully developed, and that additional research is required on the health, environmental, ecological, ethical and other implications of gene drive organisms to better understand their potential impact; considers therefore that no releases of genetically engineered gene drive organisms should be allowed, including for nature conservation purposes, in line with the precautionary principle ; “.

---------------

Download the press release here.

Letter to MEPs by civil society organisations prior to the vote.

Report on the preceeding interactive online roundtable hosted by all rapporteurs to the European Parliament's own intiative report on the EU's Biodiversity Strategy, of 8th December 2020: Genetic engineering of wild species. Protection or destruction of nature?

[i] Voting results and margins for EU Biodiversity Strategy
[ii] Report on the EU Biodiversity Strategy for 2030: Bringing nature back into our lives


Europäisches Parlament fordert Verbot der Freisetzung von Gene Drive Organismen

Parlamentsbericht zur EU Biodiversitätsstrategiefür 2030 betont das Vorsorgeprinzip

Das Europäische Parlament bekräftigte in seiner Plenarabstimmung am 08.062021 seine vorsorgeorientierte Haltung gegenüber dem Einsatz eines neuen Gentechnikverfahren namens Gene Drive.[i] In ihrem Bericht zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, fordern die Parlamentarier*innen, dass "im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip keine Freisetzungen von gentechnisch veränderten Gene Drive Organismen erlaubt werden sollten, auch nicht zu Naturschutzzwecken."

Mareike Imken, Koordinatorin der europäischen Stop Gene Drive Kampagne begrüßt diese Entscheidung und kommentiert: "Mit seiner heutigen Position erkennt das Europäische Parlament an, dass die Gene Drive Technologie eine Reihe von wissenschaftlichen, regulatorischen, gesellschaftlichen und ethischen Fragen und Bedenken aufwirft. Da ihr Einsatz die biologische Vielfalt stark beeinträchtigen könnte, fordert das Europäische Parlament, jegliche Freisetzung in die Umwelt aufzuschieben, bis diese Fragen geklärt sind. Dies ist eine wichtige Botschaft, die in die laufenden Diskussionen zur globale Regulierung der Technologie auf dem nächsten Treffen der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) im September in Marseille und in die laufenden Vor-Verhandlungen zur COP 15 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im Oktober einfließen sollte."

27 zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Organisationen aus der gesamten EU hatten vor der Abstimmung einen Brief an die Parlamentarier*innen geschickt, um den Passus zu unterstützen. Er enthalte „vernünftige Vorschläge dafür, wie die frühere Position des Europäischen Parlaments in der Entschließung zur 15. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien (COP15) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (2019/2824(RSP)) umgesetzt werden kann".

In dieser früheren Position, die im Januar 2020 verabschiedet wurde, hatte das Europäische Parlament die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, „auf der COP15 ein globales Moratorium für Freisetzungen von Gene Drive-Organismen in die Natur, einschließlich Feldversuchen, zu fordern, um eine verfrühte Freisetzung dieser neuen Technologien zu verhindern und das Vorsorgeprinzip zu wahren, das sowohl im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union als auch in der CBD verankert ist.“

 

Hintergrundinformationen:

Dies ist der nun angenommene Passus, der im Bericht über das Thema „EU-Biodiversitätsstrategie für 2030: Mehr Raum für die Natur in unserem Leben“(2020/2273(INI)) durch das Plenum des Europäischen Parlaments angenommen wurde. [ii]:

Das Europäische Parlament,

148. ist besorgt über die neuen Herausforderungen in den Bereichen Recht, Umwelt, biologische Sicherheit und Regierungsführung, die sich aus der Freisetzung von durch Genantrieb veränderten Organismen in die Umwelt, auch zu Naturschutzzwecken, ergeben könnten; nimmt den Bericht der Ad-hoc-Sachverständigengruppe des Übereinkommens über die biologische Vielfalt zu durch Genantrieb veränderten Organismen und lebenden veränderten Fischen zur Kenntnis, in dem Bedenken hinsichtlich der Schwierigkeiten geäußert werden, ihr Verhalten vorherzusagen, ihre Risiken zu bewerten und sie nach der Freisetzung zu kontrollieren; stellt fest, dass durch Genantrieb veränderte Organismen selbst zu invasiven Arten werden könnten; ist der Ansicht, dass auf globaler und EU-Ebene Leitfäden zur Risikobewertung, Instrumente und ein Rahmen für die Umweltüberwachung sowie eine klare globale Steuerung und wirksame Mechanismen zur Kontrolle und Umkehrung der Auswirkungen von durch Genantrieb veränderten Organismen vollständig entwickelt werden sollten und dass zusätzliche Forschung zu den gesundheitlichen, umweltrelevanten, ökologischen, ethischen und anderen Auswirkungen von durch Genantrieb veränderten Organismen erforderlich ist, um ihre potenziellen Auswirkungen besser zu verstehen; ist daher der Auffassung, dass im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip keine Freisetzungen von durch Genantrieb veränderten Organismen zugelassen werden sollten, auch nicht zu Naturschutzzwecken.

 

Pressemitteilung hier herunterladen.

Verbändebrief an MEPs vor der Abstimmung.

Veranstaltungsbericht eines vorherigen interaktiven runden Tisches, organisiert von allen Berichterstattern des Parlamentsberichts zur EU Biodiversitätsstrategie vom 8. Dezember 2020: Genetic engineering of wild species. Protection or destruction of nature?


[i] Abstimmungsergebnisse des Europaparlaments für Paragraphen der EU Biodiversitätsstrategie vom Plenum am 08.09.2021

[ii] Europäisches Parlament: Bericht über das Thema "EU Biodiversitätsstrategie für 2030: Mehr Raum für Natur in unserem Leben."