Weltnaturschutztag 2022

Weltnaturschutztag 2022

Der Taum oder Albtraum von gentechnisch veränderten Wildtieren.

Warum 100 deutsche Naturschutzorganisationen Position beziehen und dies weltweiter Nachahmung bedarf!

Die meisten Menschen in der EU – einschließlich der Zivilgesellschaft – lehnen die gentechnische Manipulation von Agrarpflanzen und GVO in Nahrungsmitteln ab, wissen aber nicht, dass sich der Umfang gentechnischer Projekte im letzten Jahrzehnt radikal verändert hat: Mit der Entwicklung von CRISPR/Cas wurden die Möglichkeiten der Gentechnik auf eine neue Ebene gehoben und die früher verwendeten „Genkanonen“, die z.B. die Entwicklung von Monsantos pestizidresistenten Mais ermöglichten, inzwischen völlig veraltet sind. Mit CRISPR können viel mehr Arten – und nicht nur domestizierte – auf sehr viel gezieltere und tiefgreifendere Weise gentechnisch verändert werden.

Gentechnologie im Naturschutz?

Beeindruckt von diesen neuen Möglichkeiten haben Molekularbiologen und sogar einige Naturschutzorganisationen begonnen, von der Gentechnik als Wunderwaffe für den Naturschutz zu träumen. Vor allem invasive Arten sind Gegenstand von Forschungsprojekten, die auf die Entwicklung so genannter Gene-Drive-Organismen abzielen.

Gene-Drive-Organismen – eine spezielle Anwendung der CRISPR/Cas-basierten Gentechnik – sorgen dafür, dass ein gentechnisch verändertes Merkmal zu 100 % an alle Nachkommen eines Organismus vererbt wird. Gene-Drive-Organismen sind so konzipiert, dass sie sich nach ihrer Freisetzung in die Natur mit ihren wilden Verwandten paaren und die genetische Veränderung zu einem vorherrschenden Merkmal in der wilden Population machen – über Generationen hinweg.

Einer der Hauptbefürworter des Einsatzes von Gene Drives zur Beseitigung invasiver Arten ist die Naturschutzorganisation Island Conservation. Sie ist seit langem damit beschäftigt, nicht einheimische invasive Raubtiere – vor allem Nagetiere, die eine Bedrohung für Vögel darstellen – von tropischen Inseln mit großer Artenvielfalt wie Hawaii und Galapagos zu entfernen. Bislang geschah dies mit konventionellen Methoden. Aber Island Conservation ist der Ansicht, dass weitergehende Maßnahmen, darunter Gene Drives erforderlich sind. Aus diesem Grund hat Island Conservation das Projekt Genetic Biocontrol of Invasive Rodents (GBIRd) ins Leben gerufen, das von sieben Universitäten und Nichtregierungsorganisationen aus den USA und Australien unterstützt wird, um den Gene-Drive-Ansatz und damit verbundene Fragen zu untersuchen.

Mäuse, Eichhörnchen, Frettchen, Wespen, Fruchtfliegen und Kröten gehören zu den invasiven Arten, die aus Ökosystemen entfernt werden sollen, in die sie eingedrungen sind und die sie schädigen. Gene-Drive-Entwickler wollen bestimmte Gene in den Keimzellen dieser Organismen, die zum Beispiel für das Geschlecht der Nachkommenschaft kodieren, einfach mit einem Gene-Drive versehen. Dies könnte bewirken, dass nur noch männliche oder weibliche Nachkommen geboren werden und die Population der lokal unerwünschten Arten im Laufe weniger Generationen zusammenbricht.

Die ersten Schritte zur Entwicklung eines Gene Drives in Mäusen wurden 2019 an der University of California in San Diego, USA, unternommen. Diese Forschung zeigte jedoch, dass CRISPR-Gene Drives bei Säugetieren noch nicht gut funktionieren.

Ist es sinnvoll, invasive Arten mit invasiven GVO zu bekämpfen?

In Queensland, Australien, hatten die Zuckerrohrbauern in der Vergangenheit große Probleme mit Käfern, die ihre Ernten zerstörten. Im Jahr 1935 wurden Rohrkröten (ursprünglich aus Südamerika) eingeführt, um die Käfer zu bekämpfen. Die Rohrkröten konnten die Käferpopulation erfolgreich unterdrücken, entwickelten sich aber selbst zu einer invasiven Art. Jetzt sind diese Kröten eine Plage und in ganz Australien verbreitet, da sie ihre Fressfeinde vergiften können. Die australische Forschungsbehörde (CSIRO) leitet Forschungsprojekte zur Ausrottung von Rohrkröten durch Genmanipulation. Aber wer kann sicher stellen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt?

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Roslin-Institut im Vereinigten Königreich, wo das invasive Grauhörnchen (vor 150 Jahren aus Nordamerika eingeführt) das einheimische rote Eichhörnchen zurückgedrängt hat und Bäume und Vogelnester zerstört. Die Idee hier ist ähnlich wie in Australien: Ein Gene Drive  könnte entweder die Nachkommenschaft unfruchtbar machen oder es würden nur Nachkommen eines Geschlechts geboren.

Wie Dave Goulson, Professor für Biologie an der Universität Sussex, anekdotisch feststellt:

„Früher haben wir rote Eichhörnchen als Schädlinge gegessen und verfolgt. Wir haben graue Eichhörnchen eingeführt, weil wir sie niedlich fanden. Dann breiteten sie sich aus, und die roten Eichhörnchen gingen zurück. Also änderten wir unsere Meinung und beschlossen, dass die roten Eichhörnchen jetzt niedlich sind und die grauen getötet werden sollten.

Wäre es also eine gute Idee, das graue Eichhörnchen durch einen Gene Drive zu eliminieren?  Hier ist eine andere Idee: Forscher haben herausgefunden, dass die Wiedereinführung von fast ausgestorbenen einheimischen Raubtieren wie dem Baummarder im Vereinigten Königreich zu einem Rückgang des grauen Eichhörnchens und einem Anstieg des roten Eichhörnchens führen würde.
Auf ein intaktes Ökosystem kommt es an!

Frühzeitige Warnungen: Gene Drives nicht für Naturschutzzwecke geeignet

Als Neuseeland ursprünglich in Erwägung zog, Gene Drives als Teil seines Preditor-Free-Programms einzubeziehen, um die Insel von invasiven Arten zu befreien, veröffentlichten zwei Gene Drive-Entwickler im Jahr 2017 einen Artikel, in dem sie vor einer solchen Entscheidung warnten.

Sie warnten davor, dass die einmal freigesetzten Gene-Drive-Organismen, z. B. Mäuse, mehrere Jahre auf der Insel überdauern könnten. Da nur wenige dieser Gene Drive-Mäuse benötigt würden, um eine ganze Population zu infizieren, könnten sie durch ihr langes Verbleiben auf der Insel auch Zeit finden, an andere Orte zu gelangen.

„Wenn wir etwas aus der Ausbreitung invasiver Arten gelernt haben, dann, dass Ökosysteme in vielfältiger Weise miteinander verbunden sind und dass eine Handvoll Organismen, die in einem Land eingeführt werden, Auswirkungen weit über die eigenen Grenzen hinaus haben können.

Sie warnten auch, dass, selbst wenn es diesen Gene Driv-Mäusen nicht gelingen würde, das Land über Handelsschiffe oder Flugzeuge zu verlassen, die Erfahrungen auf dem Gebiet der biologischen Schädlingsbekämpfung darauf hindeuten, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie auch absichtlich außer Landes gebracht werden könnten. Nämlich dorthin,wo Mäuse für bestimmte Wirtschaftszweige große Schäden verursachen. Beispielsweise beliefen sich allein in den USA die Gesamtkosten der jährlichen Verluste durch Ratten auf 19 Milliarden US-Dollar.

Die beiden Autoren fügten außerdem hinzu, dass, da Gene-Drive-Organismen von vornherein invasiv sind, eine Handvoll Ratten, die von Inseln wie Neuseeland auf das Festland entkommen, ausreichen würde, um alle Rattenpopulationen auszulöschen, wodurch die Ökosysteme und die Artenvielfalt weltweit schwer geschädigt würden. Darüber hinaus, so die Autoren, sei bereits die Entwicklung von Gene-Drive-Organismen in Forschungslaboren gefährlich. Denn wenn in diesem Gebiet die Art wild vorkomme. Sei ein Entkommen der Labortiere ein ökologischer Ernstfall.

Der Weg nach vorn: Eine breitere Debatte und ein globales Moratorium sind notwendig! 

Angesichts der Idee, mit Hilfe von Gene Drives eingeschleppte invasive Arten aus sensiblen Ökosystemen zu entfernen, diskutiert auch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) seit Ende 2015 über diese Technologie.

In ihrer Mitgliederversammlung auf dem Weltnaturschutzkongress in Marseille im September 2021 verabschiedete die IUCN die Resolution 075, die die IUCN damit beauftragt, einen inklusiven und partizipativen, von den Mitgliedern gesteuerten Prozess durchzuführen, um die Rolle der Gentechnik und der synthetischen Biologie in Bezug auf den Naturschutz zu untersuchen. Auf der Grundlage dieser Untersuchung fordert die Resolution 075 die IUCN auf, bis zu ihrem nächsten Weltkongress im Jahr 2025 eine Politik zu diesem Thema zu entwickeln.

Dieser Prozess wird eine wichtige Gelegenheit für die globale Naturschutzszene sein, sich über diese neuen Entwicklungen zu informieren. Dieser Prozess wird hoffentlich einen Raum bieten, um zu verstehen, dass es viele unbeantwortete Fragen, Wissenslücken, Risiken und nicht bewertete ökologische Aspekte, konzeptionelle und rechtliche Herausforderungen sowie umfassendere Fragen wie sozioökonomische, kulturelle, ethische und rechtliche Auswirkungen im Zusammenhang mit der Gentechnik an Wildtieren gibt, die angegangen werden müssen, bevor die IUCN eine Position beziehen kann. In jedem Fall wird diese Position eine wichtige Botschaft an die laufenden Diskussionen zur globalen Regulierung der Gene Drive Technologie auf der Ebene des UN CBD senden.

Für die Zwischenzeit fordert die Stop Gene Drive Kampagne die nationalen Regierungen in aller Welt dazu auf, ein weltweites Moratorium auf die Freisetzung von Gene-Drive-Organismen in der Umwelt (einschließlich Feldversuchen mit diesen Organismen) zu verhängen, solange diese offenen Fragen nicht beantwortet sind und kein globaler Konsens über den Einsatz dieser Technologie erreicht wurde.

Lesen Sie hier mehr darüber, wie Gene Drives funktionieren, welche Risiken  sie mit sich bringen, welche Diskusionen gerade bei der IUCN stattfinden, neuestes über den Stand der Regulierung von Gene Drives und unsere politischen Empfelungen.


World Wildlife Day

World Wildlife Day:

Dreams & nightmares of genetically engineering wildlife.

Why conservation organisations across the world need to speak up!

Most people in the EU – including civil society organisations – are opposed to genetically manipulating food crops but unaware that the scope of genetic engineering projects has shifted radically in the past decade. With the advent of CRISPR/Cas genetic engineering has been brought to a new level while the previously used ‘gene guns’ that enabled for example Monsantos pesticide resistant corn have become quite outdated. With CRISPR many more species – and not only domesticated ones – can be genetically modified in much more targeted and profound way.

Genetic engineering in conservation?

Impressed by these new possibilities molecular biologists and even some conservation organisations have started to dream of genetic engineering as the magic bullet for nature conservation. Invasive species in particular are subject to research projects which aim to develop so called gene drive organisms. Gene drives – a specific application of CRISPR/Cas-based genetic engineering – ensures that a genetically engineered trait will be inherited by 100% of all offspring of an organism. Gene drive organisms, once released into natural environments, are designed to mate with their wild relatives and make the genetic modification a prevalent trait in the wild population – across generations.

One of the main proponents for using gene drives for invasive species elimination is the conservation organisation called Island Conservation. They have a long record of removing non-native invasive predators – predominantly rodents that threaten birds – from tropical biodiverse islands such as Hawaii and Galapagos. To date, this has been done using conventional methods, but Island Conservation believes that other tools such as gene drives are required. For this reason, Island Conservation initiated the Genetic Biocontrol of Invasive Rodents (GBIRd) project, which is supported by seven universities and non-governmental organizations from the USA and Australia, to investigate the gene drive approach and associated questions.

Mice, squirrels, ferrets, wasps, fruit flies and toads are among the species on the wish to be removed from the ecosystems they invaded and harm. Gene drive developers want to simply add a gene drive to specific genes in the germ cells of these organisms that for example code for the sex of the offspring. This could have the effect that only male or female offspring would be born and the population of the locally undesired species would crash over the course of a few generations.

The first steps to develop a gene drive in mice was taken in 2019 at the University of California in San Diego, USA. This research showed, however, that CRISPR gene drives do not yet work well in mammals.

Have we learned any lessons? Does it make sense to fight invasive species with invasive GMO?

In Queensland, Australia, sugarcane farmers in the past had huge issues with beetles that would destroy their crops. In 1935 cane toads (originally from South America) were introduced to fight the beetles. The cane toads succeeded in suppressing the beetle population but turned into invasive species themselves. Now those toads are a plague and spread throughout Australia as they can poison their predators. Australia’s national scientific research agency (CSIRO) is leading research projects on the elimination of cane toads via gene drive. But who can be sure that with gene drive cane toads history is not going to repeat itself?

A similar approach is pursued by the Roslin Institute in the United Kingdom, where the invasive grey squirrel (imported from North America 150 years ago) has pushed back the native red squirrel and destroys trees and bird nests. The idea here is similar to the one in Australia: A gene drive could either render the offspring infertile or only offspring with one sex would be born.

As Dave Goulson, a professor of biology at Sussex University points out anecdotally:

We used to eat and persecute red squirrels as pests. We introduced grey squirrels because we thought they were cute. Then they spread and the reds started to decline, so we reversed our opinion, deciding that the reds were now cute and the greys should be killed.”

So would it be a good idea to eliminate the grey squirrel with a gene drive?  Here’s just one other idea: Researchers have found that reintroducing almost extinct native predators, such as the pine marten into the UK, would lead to a decline of the grey squirrel and a rise of the red squirrel.

Early warnings: gene drives not suitable for conservation purposes

When New Zealand initially considered to include gene drives as part of their Preditor Free Program to rid the island of invasive species, two gene drive developers in 2017 published an article warning against such a decision.

They warned, that once released, the gene drive organisms, for example mice, could remain on the island for several years. Seen that only a few of these gene drive mice would be needed to infect a whole population, their long existence on the island could enable them to “hitch a ride” to other places.

If we have learned anything from the spread of invasive species, it is that ecosystems are connected in myriad ways and that a handful of organisms introduced in 1 country may have ramifications well beyond its own borders.”

They also warned that, even if these gene drive mice would not manage to leave the country by travelling along via tradeships or planes, experiences in the field of biocontrol seem to suggest that changes are high that they could be moved deliberately to countries where mice pose high damage to certain industries. For example, in the US alone the total cost of annual losses to rats amounts to US19 billion.

The two authors add, that as gene drive organisms are invasive by design, a handful of escaping rats from islands such as New Zealand to the main land would suffice to eliminate all rat populations, thereby severely damaging ecosystems and biodiversity worldwide. In addition, according to these authors, even developing gene drive organisms in labs within an area where the target species lives is dangerous, as any escape would be fatal.

The way forward: A bigger debate & a global moratorium is needed!  

In view of the possibility of using gene drives to remove introduced invasive species from sensitive ecosystems, the International Union for Conservation of Nature (IUCN), has also been discussing this technology since late 2015.

In its Members Assembly at its World Conservation Congress in Marseille in September 2021, the IUCN adopted Resolution 075 that mandates the IUCN to undertake an inclusive and participatory member-driven process to explore the role of genetic engineering and synthetic biology in relation to nature conservation. Based on this exploration, Resolution 075 asks the IUCN to develop a policy on this topic until its next World Congress in 2025.

This process will be an important opportunity for the global conservation scene to learn about these new developments. This process will hopefully provide a space to understand that there are many unanswered questions, knowledge gaps, risks and unassessed ecological aspects, conceptual and legal challenges as well as wider questions such as socio-economic, cultural, ethical and legal impacts associated with the genetic engineering of wildlife that need to be addressed before the IUCN can take a position. This position will send an important message to the ongoing regulatory discussions on the level of the UN CBD.

In the meantime the Stop Gene Drive Campaign is demanding national goverments across the world to impose a global moratorium on the environmental release of (including field trials with) gene drive organisms – as long as these open questions have not been answered and a global consensus on the use of this technology has not be reached.

 

Read here more about how gene drives work, their risks, about the IUCN discussions, the current state of gene drive regulation and our policy recommendations.


European Parliament: no promotion of genetic technologies in development policy!

On Oct. 6, 2021, the European Parliament, in its plenary session, called on the EU Commission and EU member states, through its report on "The role of development policy in combating biodiversity loss in developing countries in the context of the implementation of the 2030 Agenda, "to actively protect the rights of future generations, not to promote genetic technologies with development aid funds and, in particular, not to allow the release of Gene Drive organisms.

Mareike Imken, coordinator of the European Stop Gene Drive campaign, welcomes this resolution:

"Here, for the third time in a row, the European Parliament reinforces its demand not to use Gene Drive technology for precautionary reasons. This demand is also important because the first field trials with the Gene Drive technology are to be implemented in the next few years in Burkina Faso by the Target Malaria project consortium." As noble as the goal thus pursued is to fight malaria - it is also important not to take lightly the unpredictable and potentially catastrophic consequences of cross-border, uncontrollable and irreversible genetic modification or eradication of mosquitoes. I urge the EU Commission and the EU Member States to implement the demands of the European Parliament nationally and internationally!" said Imken.

In paragraph 32, the European Parliament expands on its demand of June 8, 2021, from the EU Biodiversity Strategy and its resolution of January 16, 2020, on the 15th Conference of the Parties to the UN Convention on Biological Diversity:

"[The European Parliament] determines that gene drive technology, such as in genetically modified mosquitoes to control vector-borne diseases, constitutes serious and emerging threats to the environment and nature, including irreversible changes in food supply chains and ecosystems, and losses of biodiversity - a diversity on which the world's poorest depend for their livelihoods. Reiterates its concern about the new legal, environmental, biosafety, and governance challenges that could result from the release of organisms modified by Gene Drive into the environment, even if the release is for conservation purposes; Reaffirms that the free, prior and informed consent of indigenous peoples and local communities must be obtained before introducing technologies that may affect their traditional knowledge, innovation, habits and livelihoods, as well as land use and resource and water consumption; insists that in doing so, all populations potentially affected must be involved in advance in a participatory manner; Considers that gene drive technologies raise concerns about the difficulties of predicting the behavior of affected organisms and that gene drive modified organisms could themselves become invasive species, and therefore, in accordance with the precautionary principle, the release of gene drive modified organisms should not be permitted, even for the purpose of conservation of nature."

From Mareike Imken's point of view, it would be an important further step, also in view of the bad experiences with patented genetically modified seeds in Africa and Latin America, to implement the demand in paragraph 28 of the European Parliament in national development aid programs. In paragraph 28, the European Parliament urges the Commission and Member States to "take into account the Union's obligations under international conventions and also to ensure that no genetic modification technologies are promoted in developing countries with development aid funds."

This resolution is a non-binding opinion of the European Parliament with recommendations to the EU Commission and EU Member States for their international cooperation and work in international conventions such as UN CBD, UNEP, FAO and trade agreements. To implement these recommendations, the EU Commission would have to take them up in its own legislative proposal, which would then have to be confirmed by the European Parliament and EU Member States. However, these recommendations could also find their way into less formally agreed negotiating positions of the EU in its international work.

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On the resolution:

 

 

 


Europaparlament: keine Förderung von Gentechnologien in der Entwicklungspolitik

Am 6.10.2021 forderte das Europaparlament bei seiner Plenarsitzung die EU-Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten mit seinem Bericht zur "Rolle der Entwicklungspolitik bei der Bekämpfung des Verlusts der biologischen Vielfalt in den Entwicklungsländern im Zusammenhang mit der Umsetzung der Agenda 2030" dazu auf, die Rechte zukünftiger Generationen aktiv zu schützen, keine Gentechnologien mit Geldern der Entwicklungshilfe zu fördern und insbesondere die Freisetzung von Gene Drive Organismen nicht zu gestatten.

Mareike Imken, Koordinatorin der europäischen Stop Gene Drive Kampagne, begrüßt diese Entschließung:
„Das Europaparlament bestärkt hier zum dritten Mal in Folge seine Forderung, die Gene Drive Technologie aus Vorsorgeerwägungen nicht einzusetzen. Diese Forderung ist auch deshalb so wichtig, da erste Feldversuche mit der Gene Drive Technologie in den nächsten Jahren in Burkina Faso durch das Projektkonsortium Target Malaria umgesetzt werden sollen.“ So hehr das damit verfolgte Ziel, die Malaria bekämpfen zu wollen – so wichtig sei es auch, die unvorhersehbaren und möglicherweise katastrophalen Konsequenzen der grenzüberschreitenden, unkontrollierbaren und unwiderruflichen gentechnischen Veränderung oder Ausrottung von Mücken nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Ich fordere EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten dringend dazu auf, die Forderungen des Europaparlaments national und international umzusetzen!“ so Imken.

In Paragraf 32 vertieft das Europaparlament seine Forderung vom 8. Juni 2021 aus der EU-Biodiversitätsstrategie und seiner Entschließung vom 16. Januar 2020 zur 15. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Biodiversitätskonvention:

„[Das Europäische Parlament] stellt fest, dass die Gene Drive Technologie wie bei genetisch veränderten Mücken zur Eindämmung von vektorübertragenen Krankheiten schwerwiegende und neuartige Gefahren für Umwelt und Natur darstellen, darunter unumkehrbare Änderungen in den Lebensmittelversorgungsketten und Ökosystemen sowie Verluste an biologischer Vielfalt – eine Vielfalt, auf die die Ärmsten der Welt für ihren Lebensunterhalt angewiesen sind; bekräftigt seine Besorgnis angesichts der neuen Herausforderungen in den Bereichen Recht, Umwelt, biologische Sicherheit und Regierungsführung, die sich aus der Freisetzung von durch Gene Drive veränderten Organismen in die Umwelt ergeben könnten, selbst wenn die Freisetzung zu zum Zwecke der Erhaltung der Natur erfolgt; bekräftigt, dass die freie, vorherige und in Kenntnis der Sachlage erteilte Zustimmung der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften eingeholt werden muss, bevor Technologien eingeführt werden, die sich auf deren traditionelles Wissen, Innovation, Gebräuche und Lebensumstände sowie auf die Landnutzung und den Ressourcen- und Wasserverbrauch auswirken können; betont, dass dabei alle möglicherweise betroffenen Bevölkerungsgruppen im Vorfeld auf partizipative Weise einbezogen werden müssen; vertritt die Auffassung, dass Genantriebstechnologien Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Schwierigkeiten geben, das Verhalten der betroffenen Organismen vorherzusagen, und dass durch Genantrieb veränderte Organismen sich selbst zu invasiven Arten wandeln könnten, weshalb nach Maßgabe des Vorsorgeprinzips die Freisetzung von durch Gene Drive veränderten Organismen nicht gestattet werden sollte, auch nicht zum Zwecke der Erhaltung der Natur“

Aus Sicht von Mareike Imken, wäre es ein wichtiger weiterer Schritt, auch angesichts der schlechten Erfahrungen mit patentiertem gentechnisch verändertem Saatgut in Afrika und Lateinamerika, die Forderung in Paragraf 28 des Europaparlaments in nationalen Entwicklungshilfeprogrammen umzusetzen. In Paragraf 28 fordert das Europäische Parlament die Kommission und die Mitgliedstaaten nachdrücklich dazu auf, „den Verpflichtungen der Union aus internationalen Übereinkommen Rechnung zu tragen und zudem dafür Sorge zu tragen, dass in Entwicklungsländern mit Geldern aus der Entwicklungshilfe keine Technologien zur genetischen Veränderung gefördert werden.“

Bei dieser Entschließung handelt es sich um eine unverbindliche Stellungnahme des Europäischen Parlaments mit Empfehlungen zur internationalen Zusammenarbeit auch in internationalen Konventionen wie UN CBD, UNEP, FAO und Handelsabkommen. Um diese Empfehlungen umzusetzen, müsste die EU-Kommission sie in einem eigenen Legislativvorschlag aufgreifen, der dann vom Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten bestätigt werden müsste. Diese Empfehlungen könnten ihren Weg jedoch auch in weniger formell vereinbarte Verhandlungspositionen der EU bei ihrer internationalen Arbeit finden.

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Zur Entschließung:

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 6. Oktober 2021 zu der Rolle der Entwicklungspolitik bei der Eindämmung des Verlusts an biologischer Vielfalt in Entwicklungsländern vor dem Hintergrund der Umsetzung der Agenda 2030 (2020/2274(INI)) – Para 32 zu Gene Drives.

 

Vorherige Resolution des Europaparlaments zu Gene Drives:

Bericht über das Thema „EU-Biodiversitätsstrategie für 2030: Mehr Raum für die Natur in unserem Leben (2020/2273(INI)) – Para. 148 zu Gene Drives

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 16. Januar 2020 zu der 15. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien (COP15) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (2019/2824(RSP)) - Para. 15 zu Gene Drives


Gentechnik im Naturschutz? IUCN leitet Positionsfindung ein

Gentechnik im Naturschutz? IUCN leitet Positionsfindung ein

Am Freitag, den 10.09.2021, stimmte die Weltnaturschutzunion IUCN auf ihrem Weltkongress über einen umstrittenen Antrag ab, der einen breit angelegten Positionsfindungsprozess zum Einsatz der synthetischen Biologie, einschließlich der Nutzung von Gentechnik und Gene Drives im Naturschutz in den nächsten drei Jahren unter IUCN Mitgliedern einleiten soll.

Bis zum kommenden IUCN Weltkongress im Jahr 2024 will die IUCN auf diesem Weg eine Position zum Umgang mit den neuen technologischen Möglichkeiten der synthetischen Biologie im Kontext ihrer Naturschutzbemühungen formulieren. In diesem Zusammenhang relevante Anwendungen der synthetischen Biologie umfassen beispielsweise die synthetische Produktion naturidentischer Produkte im Labor, Vorschläge zur Bekämpfung von Schädlingen mittels Gentechnik (z. B. RNAi-Sprays oder Paratransgenese) in der Landwirtschaft oder die gentechnische Manipulation von wildlebenden Arten wie Insekten, zum Zwecke der Krankheitsbekämpfung (z. B. aber nicht ausschließlich mittels Gene Drive). Besonders kontrovers: Befürworter*innen und Entwickler*innen gentechnischer Verfahren sehen sogar die Möglichkeit, Anwendungen der synthetischen Biologie auch gezielt für Naturschutz zu entwickeln, z. B. für die Bekämpfung invasiver Arten mittels Gene Drive.

Bestimmungen der Resolution 075

Die Resolution legt fest, dass sich die IUCN (z.B. in internationalen Foren wie der CBD) bis zur förmlichen Verabschiedung dieser IUCN-Position beim folgenden IUCN Weltkongress im Jahr 2024 zu allen Aspekten der synthetischen Biologie neutral zu verhalten muss, auch wenn dabei sich im Laufe des Prozesses neue Erkenntnisse ergeben.

Mit der Verabschiedung der Resolution 075 erkannten die Mitglieder der IUCN an, dass es große Daten- und Wissenslücken sowie ungelöste ethische, soziale, kulturelle und ökologische Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung von Technologien gibt, die derzeit zur gentechnischen Veränderung wildlebender Arten entwickelt werden. Die Resolution 075 legt fest, dass diese Ungewissheiten eine Anwendung des Vorsorgeprinzips erfordern und bei der Positionierung der IUCN zu diesem Thema berücksichtigt werden müssen. Besonderes Augenmerk beim gemeinschaftlichen Wissensaufbau soll deshalb auf die Identifizierung von Wissenslücken, Datenmängeln und wissenschaftlichen Unsicherheiten gelegt werden, die eine Bewertung der Auswirkungen von bestehenden und möglichen zukünftigen Anwendungen der synthetischen Biologie (einschließlich Gene Drives) im Kontext des Naturschutzes unmöglich machen. Diesbezüglich sollen insbesondere offene Fragen und Herausforderungen in ökologischer, konzeptueller, rechtlicher, sozio-ökonomischer, kultureller und ethischer Hinsicht formuliert und zusammengetragen werden. Zu diesem Zweck sollen insbesondere den Perspektiven, dem Wissen und den Rechten indigener Völker und lokaler Gemeinschaften ein hoher Stellenwert eingeräumt werden.

Mareike Imken, Koordinatorin der europäischen Stop Gene Drive Kampagne, begrüßt das Bekenntnis der IUCN zum Vorsorgeprinzip und ihre Absicht,  unter ihren Mitgliedern eine Prozess zur Diskussion und Verständigung über den Einsatz gentechnischer Verfahren für den Naturschutz einzuleiten.

Ein breiter und inklusiver Diskussionsprozess der IUCN wird entscheidend dafür sein, das Bewusstsein der IUCN-Mitglieder dafür zu schärfen, dass der Eingriff in die natürlichen Evolutionsregeln durch die Anwendung der Gene-Drive-Technologie eine neue Dimension des Eingriffs in die natürliche Welt darstellt und deren irreversible Veränderung mit sich bringt.“

Die Verhandlungen um diese umstrittene Resolution waren geprägt von zwei Polen: zivilgesellschaftliche Gruppen, die die IUCN aufforderten, die Freisetzung von Organismen der  synthetischen Biologie nicht zu unterstützen versus Befürworter der Gene-Drive-Technologie, die sich dafür einsetzten, dass synthetische Biologie, einschließlich der Gene-Drive-Technologie, als Instrument für den Naturschutz akzeptiert wird.

Zu unserer Pressemitteilung auf Englisch.

Zur Resolution 075 „Towards the Development of an IUCN Policy on Synthetic Biology for Nature Conservation

Was ist synthetische Biologie?

Mit dem Überbegriff synthetische Biologie werden gentechnische Verfahren bezeichnet, die biologische Komponenten oder natürliche Abläufe umbauen, neu synthetisieren oder auf eine Art verändern, wie sie natürlicherweise nicht vorkommen. Anwendungen der synthetischen können entweder ausschließlich in geschlossenen Systemen/Laboren genutzt werden, oder auch darauf abzielen, sie in offenen natürlichen Systemen zu nutzen und dabei mittels Gentechnik wildlebende Arten und Ökosysteme zu verändern – zum Beispiel über das kontroverse Verfahren der Gene Drives.

Hintergrund zur Abstimmung der Resolution 075 in der IUCN

Eine kleine Gruppe von Befürwortern der synthetischen Biologie, die in der IUCN aktiv ist, argumentiert, dass die Gene-Drive-Technologie für Naturschutzzwecke genutzt werden sollte. Ein Beispiel dafür ist das Projektkonsortium Genetic Biocontrol of Invasive Rodents (GBIRd), dem auch die IUCN-Mitgliedsorganisation Island Conservation angehört und das mit Gene Drive ausgestattete Mäuse entwickelt, die auf Inseln ausgesetzt werden sollen – angeblich, um die Mäuse auszurotten, die Vögeln schaden.

Mit der IUCN-Resolution „WCC-2016-Res-086“, die auf der IUCN-Mitgliederversammlung in Hawaii 2016 verabschiedet wurde, wurde die IUCN beauftragt, bis 2020 eine Richtlinie zur Synthetischen Biologie und zum Schutz der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Sowohl IUCN-Mitglieder als auch Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen haben jedoch die Art und Weise kritisiert, wie dieser Plan umgesetzt wurde. Sie wiesen darauf hin, dass das Bewusstsein der IUCN-Mitglieder für die grundlegenden Fragen, die eine solche IUCN-Position aufwerfen würde, derzeit unzureichend ist. Darüber hinaus wurde kritisiert, dass der IUCN-Bewertungsbericht „Genetic Frontiers for Conservation“, der größtenteils von Befürwortern der Technologie verfasst wurde, keine ausreichende Grundlage für die Abstimmung über eine solche Politik bietet.

Zur gemeinsamen Pressemitteilung vom 4.09.2021 mit dem Deutschen Naturschutzring (DNR)

Zum Hintergrund der Diskussionen um Resolution 75 in der IUCN

Zu unserem Briefing für IUCN Delegierte zu Resolution 075

Weitere Publikationen zum Thema

ETC Group 2019: A review of the evidence for bias and conflict of interest in the IUCN report on synthetic biology and gene drive organisms.

Testbiotech 2019: Testbiotech comment on the IUCN report “Genetic frontiers for conservation, an assessment of synthetic biology and biodiversity conservation.

ENSSER 2021: A critique of the IUCN report ‘Genetic Frontiers for Conservation’. An assessment An assessment of synthetic biology and biodiversity conservation’ – with regards to its assessment of gene drives


IUCN debates the role of genetic engineering in nature conservation

Should nature conservationists back genetic engineering of wild species in order to counter the impact of human activity?

On Friday, 10.09.2021, the International Union for the Conservation of Nature, IUCN, at its World Congress adopted a resolution (Res. 075) at its General Assembly in Marseille, initiating a three-year position-finding process on the role of synthetic biology in relation to nature conservation. A draft resolution is to be developed and put to a vote by the next World Conservation Congress in 2024.

Applications to be discussed in this process include both the synthetic production of nature-identical products in the laboratory as well as proposals to control pests using genetic engineering in agriculture, or the genetic manipulation of insects for the purpose of disease control in open environmental systems. Most controversially, proponents and developers of genetic engineering processes even propose gene drivesas a means for nature conservation, e.g. for eradicating invasive species.

Provisions of IUCN Resolution 075 

Resolution 075, entitled "Development of an IUCN position on synthetic biology in relation to conservation" establishes an inclusive and participatory process within IUCN, with the aim of developing an IUCN position on the implications of the use of synthetic biology in conservation.  The resolution states that until this IUCN position is formally adopted, IUCN must remain neutral (e.g. in international fora such as the CBD) on all aspects of synthetic biology, even if new evidence emerges during the process.

By passing important amendments to Resolution 075, international conservation representatives in Marseille recognized that there exist major data and knowledge gaps as well as unsolved ethical, social, cultural and ecological issues around the technologies developed to genetically engineer wild species. Resolution 075 stipulates that these uncertainties necessitate the application of the precautionary principle and must be taken into consideration by any position the IUCN may decide to take on the topic. For this reason, particular attention in the IUCN's effort of collaborative knowledge building will be paid to identifying knowledge gaps, data deficiencies and scientific uncertainties that make it impossible to assess the impacts of existing and potential future applications of synthetic biology (including gene drives) in the context of nature conservation. In particular, open questions and challenges in ecological, conceptual, legal, socio-economic, cultural and ethical terms will be formulated and compiled. In this regard IUCN members also agreed to prioritize the perspectives, knowledge and rights of Indigenous people’s and local communities in their deliberations on these technologies during the coming 3 years.

Mareike Imken, co-ordinator of the European Stop Gene Drives campaign welcomes the IUCNs commitment to the precautionary principle and its intention to foster increased understanding and debate among its members around the use of genetic engineering technologies for nature conservation purposes.

A broad and inclusive IUCN discussion process will be crucial to raise awareness among IUCN members that the tampering with natural evolutionary rules in the application of gene drive technology will bring about a new dimension of intervening with – and irreversibly changing - the natural world that IUCN itself means to preserve.”

The contentious negotiations around this resolution at IUCN World Congress in Marseille were divided between civil society groups calling for the IUCN to not endorse environmental releases of synthetic biology applications, and pro-gene drive proponents who advocated for synthetic biology, including gene drives, to be accepted as a tool for nature conservation. One of the gene drive proponents, IUCN member Island Conservation, advocates to use gene drives to eradicate invasive mice on islands.

Civil Society press release here

To the adopted IUCN Resolution 075 here

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On synthetic biology

The umbrella term synthetic biology is used to describe genetic engineering techniques that rebuild, resynthesize, or alter biological components or natural processes in ways that do not occur naturally. Applications of synthetic biology can either be used exclusively in closed systems/laboratories, or also aim to use them in open natural systems, using genetic engineering to alter wild species and ecosystems - for example, via the controversial process of gene drives.

History of the motion process in the IUCN

With IUCN Resolution “WCC-2016-Res-086” adopted at its Members’ Assembly in Hawaii 2016, the IUCN was tasked to develop a policy on Synthetic Biology and Biodiversity Conservation for adoption by 2020. However, both IUCN members  and members of civil society organisations  criticised the way this plan was carried out. They pointed out that there currently is insufficient awareness among IUCN members about the fundamental questions that such an IUCN position would raise. In addition, the IUCN assessment report “Genetic Frontiers for Conservation” which was largely drafted by boosters of the technology was criticized to provide an insufficient basis for the vote on such a policy.

Civil Society Briefing for IUCN Delegates for IUCN World Congress in English here

Civil Society Briefing for IUCN Delegates for IUCN World Congress in French here

Civil Society Briefing for IUCN Delegates for IUCN World Congress in Spanish here

Civil Society press release on the Start of the IUCN World Congress 2021 from 4.09.2021 in English here

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Recommended reading:

ETC Group 2019: A review of the evidence for bias and conflict of interest in the IUCN report on synthetic biology and gene drive organisms.

Testbiotech 2019: Testbiotech comment on the IUCN report “Genetic frontiers for conservation, an assessment of synthetic biology and biodiversity conservation.

ENSSER 2021: A critique of the IUCN report ‘Genetic Frontiers for Conservation’. An assessment An assessment of synthetic biology and biodiversity conservation’ – with regards to its assessment of gene drives


Infostand beim IUCN-Weltkongress

 

Samstag, 04.09.2021 - Freitag, 10.09.2021 // 10:00 bis 20:30 Uhr

Ausstellungsstand "Stop Gene Drives" in der Ausstellung des IUCN-Weltkongresses, Neutral zone - Stand A 2

 

 


Online-Pressekonferenz: "Gentechnisch veränderte Ökosysteme? - Naturschutz am Wendepunkt".

 

Montag, 06.09.2021 - 10:15 bis 10:45 Uhr

Registrieren Sie sich, um den Link zum Pressekonferenzraum zu erhalten, indem Sie eine E-Mail an imken@saveourseeds.org schicken - Code: press conference

 


Exhibition stall „Stop Gene Drives“

 

Saturday, 4.09.2021 – Friday, 10.09.2021 // 10.00h – 22.00h  CET
in the IUCN World Congress Exhibition, Neutral zone – Stall A 2

 

 


Veranstaltung: „Ökosystemtechnik und Artenausrottung durch Gentechnik?“

 

Samstag, 04.09.2021 - 18:30 bis 20:30 Uhr

Öffentliche Veranstaltung im Rahmen des IUCN-Weltkongresses: "Ökosystemtechnik und Artenausrottung durch Gentechnik?" Grundlegende Fragen des Naturschutzes.

Nur vor Ort; Halle: H8 - Palais de l'Europe; Raum: H8 - 2 Forêt d'Orient